Ein Roadtrip mit dem VW California Beach zu den Halbinsel Beara und Kerry in Westirland.

Irland

Die irische Insel gehört zu unseren liebtesten Reisezielen; die wunderschöne Natur und das raue Klima ziehen uns immer wieder in ihren Bann. Weil wir Irland schon seit Jahrzehnten bereisen, haben wir es uns zur Angewohnheit gemacht, uns auf die Erkundung von Regionen zu konzentrieren. In diesem Jahr sollten es die Halbinseln Beara und Kerry im Südwesten Irlands sein. Diese Region ist von jeher touristisch gut erschlossen und gehört zu den schönsten Irlands.

Irland Valencia Island

Dder Leuchtturm von Valencia Island, die Zufahrt ist für Wohnmobile gesperrt!

Die Reiseroute nach Irland

Landbridge-Route durch Südengland

Wir wählten die Landbridge-Route Calais-Dover und anschließend Fishguard-Rosslaire.
Um mit möglichst wenig Zeitdruck durch den Süden Englands zu fahren, buchten wir die Nachtfähre nach Irland.
Wir sollten unsere Entscheidung nicht bereuen, denn die Fahrt durch England war von zahlreichen Staus geprägt, entsprechend lang gestaltete sich die Fahrt. Letztendlich benötigten wir 10 Stunden bei schwülen 30 Grad Celsius für die 550 Kilometer von Dover nach Fishguard.
Für die Rückfahrt haben wir uns daher für die Fahrt in der Nacht durch England entschieden.

Tipp: Die Fährverbindung Fishguard-Rosslaire ist schneller, als die Verbindung Pembrock-Rosslaire. Das liegt daran, dass die Fähre durch einen langen Fjord fahren muss, um in den Hafen Pembrocks zu gelangen.

Neue Fährverbindung von Dünkirchen

Die Fährgesellschaft DFDS bietet seit Kurzem eine Direktverbindung von Dünkirchen in Belgien nach Rosslaire in Irland an. Die Dauer der Überfahrt beträgt rund 20 Stunden und kostet für einen VW Bus zwischen 900€ (Schlafsessel) und 2200€ (Kabine).

Tipp: Fahren Sie ausgeruht durch Großbritannien und übernachten Sie zum Beispiel in Calais. In Calais gibt es einen Campingplatz und einen sehr großen Womo-Stellplatz ohne Sanitäranlagen. Beides liegt nur wenige 100 Meter vom Meer und einer Bäckerei entfernt (am Kreisverkehr links halten um zur Bäckerei zu gelangen).

Nachtfähre nach Irland

Beara: Wild und ursprünglich

Die Landschaft der Halbinsel Beara ist wild und noch relativ ursprünglich. Die Fahrbahnen sind zum Teil sehr schmal und werden zudem von Steinmauern eingegrenzt. Dieser Umstand hält viele Wohnmobilisten dennoch nicht davon ab, mit großen Kästen in diese Gegend zu fahren. Zu diesem Thema werde ich mich in einem gesonderten Kapitel auslassen. Wir folgten dem gut ausgeschilderten „Wild Atlantik Way“, der durch große braune Schilder mit einer blauen Wellengrafik den Weg weist.

Irland Beara Coast

Die wilde Küste Bearas ist spektakulär, im Hintergrund sind die Berge Kerrys zu sehen

Der Atlantik und das Wetter

Besonders wild geht es ganz im Westen der Insel zu. Das Wetter kann sich dort schlagartig ändern; eben noch Sonnenschein, zieht in Windeseile Nebel auf. Das ist uns selbst bei einer Wanderung hinauf zu einem Gipfel widerfahren, wir konnten jedoch rechtzeitig umkehren. Die Wellen des Atlantiks treffen dort mit großer Wucht auf eine schroffe Felsenküste, an der sie nicht selten spektakulär zerfallen. Aber auch die Fahrt über den Healy Pass in der Mitte der Insel ist ein erlebnisreiches Spektakel. Während einer Überquerung vor dreißig Jahren trafen wir dort auf einen Esel, als wir anhielten und das Fenster unseres VW T3 Busses herunter kurbelten, steckte dieser unversehens seinen Kopf in den Wagen und ließ sich streicheln. Lang ist es her, aber ich erinnere immer wieder gern an dieses Erlebnis. Der Healy Pass führt von Adrigole nach Lauragh und umgekehrt. Vorsicht, auf dem Healy Pass kann es sehr stürmisch zugehen und den Aufbau ordentlich durchschütteln!

Camping “Hungry Hill Campsite”

In Adrigole übernachteten wir auf dem kleinen Campingplatz „Hungry Hill Campsite“, der schön angelegt ist, aber über recht betagte Sanitäranlagen verfügt, die wir jedoch sauber vorfanden. 32€ kostete dort die Übernachtung inklusive Strom.

 

Irland Beara

Unser Stellplatz auf dem Campingplatz “Hungry Hill”

Abstecher nach Dursey Island

Den Abstecher zur Seilbahn nach Dursey Island hätten wir uns sparen können, denn zum einen wollten wir ohnehin nicht auf die Insel übersetzen (natürlich ohne Auto) und zum anderen herrschte dort reger Betrieb. Während der Erkundung der Inselspitze hatten wir tolle Aussichten auf den Atlantik und die wilde Küste Bearas, welche uns die Mühen der Fahrten durch die engen Straßen vergessen ließen.

Toller Spot für eine Nacht

Auf dem Rückweg von der Inselspitze stießen wir auf einen Stellplatz für Wohnbile, der nicht schöner hätte gelegen sein können. Die Community gestatte es Wohnmobilisten für eine Umlage von 15€ auf dem Parkplatz vor der Community Hall zu übernachten. Dieses Gebäude steht auf einem Berg und ist keine 200 Meter vom Atlantik entfernt. Sogar Strom und Wasser werden dort geboten. Großartig. Wir verbrachten den gesamten Nachmittag und die Nacht dort und genossen die herrliche Aussicht bei bestem Wetter.

 

Irland 2024 Beara

Wunderschöner Übernachtungsplatz mit Blick auf das Meer.
Am Morgen konnten wir dieses herrliche Licht genießen.

Creveen Caravan & Camping Park – Beara

Unser nächster Übernachtungsplatz auf Beara war der Campingplatz „Creveen Caravan & Camping Park”, der direkt auf der Zufahrt des Healy Passes und in der Nähe der Ortschaft Lauragh liegt.Der Platz ist terrassenförmig und weiträumig angelegt. Der Platz ist auch für Gespanne noch erreichbar, um zum Beispiel den Healy Pass mit dem PKW zu überqueren. Die Sanitäranlagen dort empfand ich als herausfordernd, aber die Aussicht war einfach zu schön, um dort nicht zu bleiben. Weil der Platz darüber hinaus strategisch gut gelegen ist, übernachteten wir dort sogar ein zweites Mal. Gleich in der Nähe befindet sich ein weiterer Campingplatz, der zwar über gute Bewertungen verfügt, aber Dank des Feiertags (Bank Holiday) in Irland bereits ausgebucht war.

irland camping beara

Ausblick vom Stellplatz des Camping Parks Creveen

Der höchste Wasserfall Irlands

Eine Attraktion auf Beara ist der angeblich höchste Wasserfall Irlands. Dieser befindet sich kurz vor dem Ort Lauragh (von Kenmere kommend) und wird über eine enge Zufahrtstrasse von mehreren Kilometern Länge erreicht. Der Wasserfall liegt auf einem Privatgrundstück und die Besichtigung kostet pro Person 7 Euro. Der Spot ist es wert, die Landschaft dort ist spektakulär und zeigt Irland von der schönsten Seite. Wir hatten leider wenig Glück mit dem Wetter, denn dieses schlug während unseres Aufenthalts um und starker Wind mit Regen vereiltelte den Genuss der Szenerie ein wenig. Tja, so ist Irland nun einmal, wir nehmen solche Situationen zum Anlass, wieder nach Irland zu fahren ;-)

irland wasserfall beara

Irlands höchster Wasserfall?

Der Ring of Beara

Am jeweiligem Ende des Rings um Beara liegen die Orte Kenmere und Glengariff. Glengariff hat sich zu einem krassen Touristenort inklusive Foodtrucks und Kirmes entwickelt (Hauptsaison), kein Ort, an dem wir uns aufhalten wollten.

Kenmere dagegen ist uns in guter Erinnerung geblieben, in dem Ort hatten wir sogar mal ein Ferienhaus gemietet. Doch auch dieser Ort ist förmlich explodiert, der Stadtkern ist heute mit Cafés und Restaurants gesäumt, die sogar Sitzplätze im Außenbereich mit Überdachung anbieten. Es geht lebhaft zu in Kenmere, zu den Möglichkeiten der Einkehr gesellen sich kleine Geschäfte und Galerien mit mehr oder weniger dringlichen Artikeln. Etwas außerhalb befindet sich ein Einkaufszentrum mit einem Supervalue, einer Aldi- und Lidlfiliale.

Irland wasserfall beara

Wunderschöne Vegetation im Umfeld des Wasserfalls

Die Halbinsel Beara in Südwestirland

Der Ring of Kerry

 

Kerry ist wohl die bekannteste Insel Irlands. Städte wie Killarney, mit dem gleichnamigen Park und dem Muckrosshouse, der Ring of Kerry und die kleinen Mönchsinseln, den Skellligs, sind vielen Menschen auch außerhalb Irlands ein Begriff. Doch Kerry bietet mehr. Kerry ist ein schönes Stück Landschaft, die von Hügeln mit saftigem Gras, bis zur schroffen Steilküste reicht. Der Ring of Kerry führt einmal komplett an der schönen Küste entlang und ist mittlerweile Bestandteil des Wild Atlantic Ways. Insbesondere die Westküste stellt landschaftlich ein Juwel dar, der seinen Höhepunkt für mich in der angrenzenden Insel Valencia Island findet. Viele Orte sind leider ganz auf die Bedürfnisse von Touristen eingestellt; das authentische Irland ist auf dem Ring of Kerry kaum noch erlebbar. Die Anbiederung gipfelte in einem touristischen Angebot, welches anscheinend von Busunternehmern arrangiert wird. Ein alter Mann posiert dabei als Fotomotiv am Straßenrand mit einem Esel auf dem ein Hund sitzt. Dazu ein Anhänger als Kaffeebar, drei Tapeziertische mit Nippes und fertig ist eine von mehreren Attraktionen solcher Bustouren.

Wer solche Szenen ausblenden kann, wird die Schönheit Kerrys zu sehen bekommen und eindrückliche Erinnerungen mitnehmen.

Wer Killarney noch nicht besucht hat, sollte das auf jeden Fall bei der Reiseplanung berücksichtigen. Die kleine Stadt ist zwar „überlaufen“, aber doch sehenswert. Vor allem auf der Ladenstraße zu flanieren macht viel Spaß, weil es eine Menge netter Geschäfte mit bunten Fassaden zu entdecken gibt. Der Park von Killarney ist ohne Frage ein Augenschmaus von höchster Güte und ein „must have“ auf einer Tour durch Kerry.

 

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Die Skelligs vor der Küste Kerrys

Campingplätze

 

Wir hatten drei Übernachtungsplätze auf Kerry. Der Erste war in Sneem, ein Wohnmobilpark gleich unter der Brücke und direkt im Ort. Die recht großzügigen Stellplätze aus Schotter kosten 15€ pro Nacht, Strom 5€ zusätzlich. Kein Sanitärgebäude, VE vorhanden. In Sneem halten viele Reisebusse an, Touristen strömen aus, fotografieren, schlagen in den Pubs und den Nippesläden auf.

 

camping auf Kerry

Unser Stellplatz auf dem Campingplatz in Cahersiveen

Camping Mannx Point

Der zweite Platz liegt in dem Ort Cahersiveen (Mannx Point Camping) und ist nicht weit von Valencia Island entfernt. Wir hatten dort einen wunderschönen Stellplatz direkt am Meer, die Stellplätze sind jedoch nicht sonderlich großzügig. Der Preis pro Nacht hingegen schon: 40€ inklusive Strom, Duschen kostet 2€ zusätzlich. Die Sanitäranlagen hätten für unseren Geschmack gepflegter sein können, das Personal ist jedoch nett und um den Gast bemüht. Im Haupthaus ist ein Aufenthaltsraum, in dem auch etwas zubereitet werden kann.

Glennross Camping

Der dritte Platz liegt in Glenbeigh, ein Platz, der ganz unseren Vorstellungen entsprach. Betonplatte für das Fahrzeug, daran angrenzend großzügig ausgeführte Wiesenflächen. Strom am Platz, VE im zentralliegenden Haupthaus. Alle Zuwege asphaltiert, kein Schotter. Die Sanitäranlagen waren sauber, Dusche kostete 1€ für acht Minuten. Für den Verbleib über Nacht verlangten die Betreiber 40€.

 

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